Welchen Wolf fütterst Du?

Ein alter Medizinmann saß mit seinen Stammesmitgliedern am Lagerfeuer. Sie mochten es, von ihm weise Geschichten zu hören, die sie die Weisheiten des Lebens zu lehren vermochten.

So erzählte er eines Nachts von den zwei Wölfen, die sich auf einer Lichtung, während einer Vollmondnacht, bekämpften. Diese beiden Wölfe kämpften einen erbitterten Kampf. Keiner wollte sich von dem anderen unterkriegen lassen. Der eine Wolf hatte ein durchgängig schwarzes und der andere ein gänzlich weißes Fell.

Der schwarze Wolf zeichnete sich durch besondere Intensität, und Kraft aus. Er war sehr laut, heulte und knurrte ohne Unterlass. Sah man ihm zu, wurde man sehr schnell eingeschüchtert. Der weiße Wolf hingegen war von eher stiller Natur. Er machte einen sehr freundlichen, aber keinesfalls weniger kräftigen Eindruck. 
Da der schwarze Wolf soviel Präsenz zeigte, gab es Momente, da man das Gefühl hatte, er hätte den weißen Wolf längst unterworfen. Doch immer, wenn man nur noch das laute Heulen des schwarzen Wolfes hörte, tauchte der weiße Wolf von unverhoffter Seite wieder auf. 
Von ihm ging eine federnde Leichtigkeit und Behändigkeit aus. 

Was der schwarze Meister Isegrim auch versuchte, es schien ihm einfach nicht zu gelingen, den weißen Wolf völlig unterzukriegen. Doch einigemale schien es so, dass er tatsächlich den Kampf gewonnen und die Schlacht für sich entschieden hatte.

Der schwarze Wolf steht für die Energie der Wut, des Neids, der Traurigkeit, des Nachtrauerns, der Gier, der Arroganz, des Selbstmitleids, der Schuld, des Grolls, der Minderwertigkeitsgefühle, der Angst und des Stolzes.

Der weiße Wolf steht für die Freude, den Frieden, die Liebe, die Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Freundlichkeit, Wohlwollen, Empathie, Großzügigkeit, Wahrheit, Mitgefühl, Optimismus und Glaube.

Der Medizinmann erklärte, dass genau dieser Kampf auch jeden Tag und jedem von uns stattfindet.

Nach einer Weile des Schweigens fragte eines der Stammesmitglieder: Weiser Mann, ich danke Dir für Deine Geschichte. Und ja, ich erkenne diese beiden Wölfe auch in mir. Ich finde mich oft in dem schwarzen Wolf wieder. Manchmal hat auch der weiße Wolf die Oberhand. Sag mir, wer wird den Kampf gewinnen?

Der Medizinmann sah ihm in die Augen: »Es wird der Wolf gewinnen, den Du füttest!«

*

Häufig sind Menschen, die diese Geschichte hören, dazu geneigt, den weißen Wolf zu füttern. Den schwarzen möchten sie am liebsten austrocknen lassen. Doch ganz so einfach ist das Spiel nicht. Wir leben in der Welt der Dualität. Und das bedeutet, dass beide Wölfe ihre Berechtigung haben.

In den QuantumTao Sitzungen wirst Du erlernen, auch Deine negativen Gefühle liebevoll anzunehmen. Du wirst erleben, wie sie auf einmal ihre zerstörerische Macht über Dich verlieren.

Was wäre die Liebe, wenn sie den schwarzen Wolf verhungern lassen würde?