Wie Sie garantiert kein Geld im Internet verdienen werden…
Wenn man heutzutage mehr Geld zur Verfügung haben möchte, dann loggt man sich kurz bei Google ein und gibt am besten den Suchbegriff „Geld verdienen“ ein. Einen Bruchteil einer Sekunde später wird man förmlich erschlagen von den über 51.000.000 Vorschlägen.
Man sollte doch meinen, dass es wirklich einfach ist, sein Einkommen mit einem der Vorschläge zu verbessern.
Doch ist es wirklich so einfach? Jein. Eins kann ich Ihnen mit Sicherheit garantieren. Die Anbieter die mit diesem Keyword arbeiten, verdienen damit richtig viel Geld.
Bei den Käufern der Produkte dann sieht es leider ganz anders aus. Über 90 % der Kunden der diversen Geldverdienprogramme verdienen nicht wirklich etwas.
Ich bin der Meinung, dass jeder heute in der Lage ist, sein Einkommen massiv zu verbessern, aber es gilt einige Dinge dabei zu beachten. Und diese Dinge werden Sie in den Werbeversprechen wahrscheinlich eher nicht wieder finden.
Wie kommt das, woran liegt das? Ist das alles Betrug?
Nun, Betrug würde ich es nicht unbedingt nennen wollen. Doch zum Geld verdienen gehört einfach mehr, als nur eine tolle „So werden Sie endlich reich“-Software. Es beginnt mit der eigenen Einstellung. Sind Sie bereit, täglich noch 2 – 4 Arbeitsstunden zu Ihrem normalen Pensum drauf zu legen?
Wenn nicht, sollten Sie es gleich bleiben lassen. Da hilft Ihnen auch das beste Programm nicht. Egal, wie sehr Sie auch das „kosmische Manifestieren“ zu beherrschen glauben. Vor das Geld haben die Götter den Schweiß gesetzt.
Gehen Sie mal über die üblichen Marketingaussagen hinaus. Treffen Sie persönlich erfolgreiche Menschen und interviewen Sie diese. Sie werden erstaunt sein, wie viel Fleiß und Arbeit hinter deren Erfolg sitzt.
Die wenigsten Menschen sind bereit, diesen Einsatz zu erbringen.
Ein Beispiel ist das mittlerweile immer bekannter werdende „Affiliate Marketing“. Schon mal gehört? Früher sagte man Networkmarkting dazu. Im Internet heißt es eben „Affiliate-Marketing“. Dieses Geschäftskonzept – an sich völlig in Ordnung – wird schon seit ewigen Zeiten von großen Firmen betrieben. Zu Zeiten der großen Versandkataloge traf man sich bei einer gemütlichen Runde, setzte gemeinsam eine Bestellung auf und konnte auf diese Weise einen – meist lächerlich kleinen – Bonus erhalten.
Kunden empfehlen Kunden. Besser kann es gar nicht sein. Das wünscht sich jeder Unternehmer. Und auch mein Herz schlägt immer wieder ein wenig höher, wenn mir jemand sagt: „Meine Freundin war schon bei Ihnen und hat Sie weiter empfohlen.“ Das ist doch ein Zeichen dafür, dass etwas gut war.
Doch zurück zum viel gerühmten Affiliate Marketing. Worum handelt es sich dabei? Auf den ersten Blick ist Affiliate Marketing ebenfalls Empfehlungsmarketing. Nur hat es eine völlig andere Qualität als: „Sie wurden mir empfohlen, weil Sie xy geholfen haben.“
So funktioniert – in vielen Fällen – Affiliate Marketing:
Schritt 1) Sie haben also gegoogelt und sind auf diese vielversprechenden Angebote gestoßen: „Geld verdienen im Internet – ohne Vorkenntnisse und eigenes Produkt“.
Schritt 2) Sie haben sich informiert und erfahren, dass Sie einfach nur Produkte eines anderen Herstellers weiter empfehlen müssen.
Schritt 3) Leider haben Sie überlesen, dass Sie zu diesem Zweck eine ziemlich große Kundenliste brauchen (richtig interessant wird es ungefähr ab 10.000 aufwärts).
Da Ihnen ob der anstehenden sagenhaften Millionenverdienste, die Ihnen versprochen werden, schon die Dollarzeichen in den Augen stehen, übersehen Sie auch schon die ersten grundlegenden Ansätze für ein erfolgreiches Geschäft. Und die lauten: „Mach nur etwas, was Dir Spaß macht“ und „Empfiehl Deinen Kunden nur etwas, wovon Du wirklich überzeugt bist.“
Schritt 4) Man sagt Ihnen, dass es total leicht ist, eine solche Liste aufzubauen
Schritt 5) Man sagt ihnen leider nicht, dass man selbst schon seit mindestens 10 Jahren in diesem Bereich arbeitet, jeden Tag 8 Stunden daran sitzt oder eben
einen Mitarbeiterstab zur Verfügung hat, der das alles besorgt.
Schritt 6) Sie haben sich trotz aller Vorsicht entschlossen, den Schritt zu wagen. Also schreiben Sie erst einmal alle Ihre Facebook- und privaten Kontakte an.
Vielleicht sind Sie richtig gut und kommen auf 300 Adressen.
Schritt 7) Sie wundern sich, dass so gar keine Reaktion kommt. Weil Ihnen nicht bekannt war, dass eine Response Quote (= Rückläufer) von 0,1% schon ein
guter Erfolg ist. Außerdem haben Sie Gott und die Welt und nicht wirkliche Interessenten angeschrieben.
Das ist ungefähr so, als ob Sie in einem Autogeschäft Gemüse anbieten. Sie werden nichts verkaufen, weil die Anwesenden eben ein Auto suchen und
kein Gemüse. Nicht wenige Menschen empfinden das als Belästigung.
Schritt 8) Sie sind frustriert. Aber weil Sie ja in Ihrer Euphorie schon 23 weitere „So-wirst-Du-schnell-reich“ Newsletter abonniert haben, haben Sie auch schon
mindestens 10 neue super geniale und noch nie da gewesene Geschäftsideen in Ihrem Postfach liegen. Den Zugang erhalten Sie übrigens nur, wenn
Sie sofort bestellen, weil das Angebot begrenzt ist. („Man nennt das „künstliche Verknappung“)
Schritt 9) Da gibt es dieses neue Produkt. Einmalig am Markt. Noch nie da gewesen. Da liegt richtig Geld drin. Mittlerweile haben Sie auch mit mir gesprochen und mich gebeten, meine Email Adresse in Ihren mittlerweile auf 310 angewachsenen Verteiler aufzunehmen. Und da liegt sie dann in meinem Postfach. Eine von etwa 10 – 20 Mails, die ich täglich in diesem Bereich erhalte. Und da wird das neue Wundermittel gepriesen. „Mit diesem Zauberstab verdienen Sie Geld – sofort messbare Erfolge. Und mir fällt auf, dass die gleiche Mail von allen möglichen Seiten kommt. Und nach einiger Zeit fällt mir dann auf, dass es gar nicht möglich ist, so viele verschiedene Konzepte in einer derartig kurzen Zeit umzusetzen.
Zunächst noch frage ich mich: „Wie machen die Empfehlungsgeber das eigentlich?“ Und dann allmählich wird mir bewusst, dass der größte Teil der Weiterempfehlungen gar nicht von den Empfehlern selbst ausprobiert wurden. Es gab nur eine Motivation für die Empfehlung. Und die lautete nicht: „Wie kann ich meinen Kunden/ Freunden Bekannten helfen?“ Sondern einzig: „Wie kann ich möglichst schnell Kohle machen?“
Schritt 10) Nachdem mir das klar geworden ist, streiche ich Sie – und ihre ganzen Mitbewerber aus dem Verteiler. Und schreibe solche Berichte in meinen Blog, damit Ihnen möglichst wenig Menschen auf den Leim gehen. Wie bitte kann jemand ein Produkt weiter empfehlen, dass er selbst überhaupt nicht kennt? Das geht gar nicht? Und es ist in höchstem Maße unseriös.
Schritt 10) Sie versuchen es ein weiteres und noch ein weiteres mal. Und haben ebenfalls keinen Erfolg. Schließlich haben Sie im besten Fall einige Hundert
oder aber auch einige Tausend Euro ausgegeben. Ihr Selbstbewusstsein hat einen ordentlichen Knacks erhalten. Das Konto ist leer, der Partner sauer
und Sie fluchen auf die ganze Bande, die Ihnen nur das Geld aus der Tasche gezogen hat.
Bedeutet das nun, dass all` diese Schnell-Geld-Verdien Methoden unseriös sind?
So hart würde ich das nicht formulieren. Irgend ein Körnchen Wahrheit muss ja schon dran sein. Aber wenn Sie sich das nächste mal ein solches Angebot ansehen, streichen Sie ungefähr 90% der Versprechungen ab. Addieren Sie eine tägliche Arbeitszeit von mindestens 1 – 2 Stunden ein und geben Sie sich einen Zeitraum von ungefähr 6 Monaten, um die Ergebnisse zu sehen.
Dann kommen Sie auf realistische Ergebnisse.
Haben Sie ein Geschäft/ eine Internetseite?
Ich berate und coache Sie gerne – allerdings könnte es sein, dass ich Ihnen sage, was wirklich Sache ist. Und das ist nicht immer angenehm.
Herzlichen Gruß
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